Knebelkette

Das Ministerium für Staatssicherheit spielte eine bedeutende Rolle für den Machterhalt der SED als Staatspartei der DDR. Mit Überwachungs- und Repressionsmaßnahmen ging die Stasi gegen jede öffentliche Kritik am System vor. Stellvertretend für die Arbeit dieser Geheimpolizei zeigt das Deutschlandmuseum in seiner Ausstellung eine Knebelkette der Stasi, mit der „Staatsfeinde” abgeführt wurden.

Mehr als ein Geheimdienst: Stasi als Geheimpolizei

Das Aufgabenfeld der Staatssicherheit war breit gesteckt: Sie agierte als In- und Auslandsgeheimdienst, aber auch als Geheimpolizei. Dabei standen ihr auch polizeiliche Instrumente zur Verfügung. Die damit zusammenhängenden Maßnahmen wie Observation, Ermittlung, Durchsuchung und Festnahme gehörten zum Aufgabenbereich der Stasi-Hauptabteilung VIII.

Die Aktionen richteten sich vor allem gegen den sogenannten „politischen Untergrund”. Dazu gehörten im Prinzip alle oppositionellen Kräfte gegen das DDR-Regime, die als Bedrohung für das sozialistische System und die SED-Herrschaft angesehen wurden. Im Stasi-Jargon wurde dies als „negativ-feindliche Einstellung gegenüber dem Staat” definiert und als Rechtfertigung für rigoroses Eingreifen genutzt.

Durchsetzung der Staatstreue mit allen Mitteln: Das MfS galt als Schild und Schwert der SED Wappen des MfS (Quelle: Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Public domain, via Wikimedia Commons)

Einsatz der Knebelkette

Festnahmen von Personen vollzogen Mitarbeiter der HA VIII oft auch ohne ein offizielles Verfahren oder gerichtliche Bescheide. Die Dauer solcher Festnahmen reichte von stundenlangen Verhören bis zu längeren Aufenthalten in den Untersuchungshaftanstalten der Stasi. Bei den Festnahmen und Verhören kam regelmäßig eine Knebelkette, bisweilen Führungskette genannt, zum Einsatz. Dabei handelte es sich um eine 35 cm lange Metallkette mit gedrehten Kettengliedern, wie sie in den 1950/60er-Jahren auch von regulären Polizeikräften genutzt wurde.

Die Kette legte man um das Handgelenk der abzuführenden Person und verschloss sie mit den ineinandergreifenden T-förmigen Handgriffen. Durch den engen Sitz der Kette ließen sich der gefesselten Person auch mit geringfügiger Manipulation erhebliche Schmerzen zufügen. Auf diese Weise war es möglich, die Person ohne großen Kraftaufwand zu kontrollieren und gefügig zu machen. Ein subtiles Instrument mit großer Wirkung – ganz nach dem Geschmack der Geheimpolizei.

Objektinfos

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Exponat im Museum

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