Reichswehr und Freikorps beenden gewaltsam die letzte Räterepublik in Deutschland
Nachdem der bayerische König am 7. November 1918 als erster deutscher Fürst in der Novemberrevolution gestürzt worden war, rief der aus Berlin stammende Sozialist Kurt Eisner den „Freistaat Bayern“ (gemeint ist: frei von einem Fürsten) aus und wurde vom Münchner Arbeiter- und Soldatenrat zum Ministerpräsidenten bestimmt. Bei der Landtagswahl zwei Monate später erlitt Eisners Partei USPD aber mit nur 2,5 % der Stimmen eine schwere Niederlage. Auf dem Weg zum Landtag, wo er seinen Rücktritt erklären wollte, wurde Eisner von einem Rechtsradikalen ermordet. Darauf bestimmten Anhänger des Rätesystems einen „Zentralrat“, der über München den Belagerungszustand verhängte und einer Koalitionsregierung unter SPD-Führung die Anerkennung verweigerte. Die Spannungen zwischen den politischen Lagern nahmen zu.
Anfang April 1919 wurde schließlich unter Führung des Zentralrats die „Räterepublik“ Bayern ausgerufen. Die Koalitionsregierung floh aus München in das ruhige Bamberg und entschloss sich, militärische Mittel einzusetzen. Preußische und württembergische Truppen sowie Freikorps rückten in München ein und setzten sich gnadenlos gegen die Verteidiger durch. Am 2. Mai 1919 kam mit der Einnahme der Stadt das Ende der letzten deutschen Räterepublik. Über 2 000 Menschen hatten ihr Leben verloren oder wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Im August kehrte die neu gebildete Koalitionsregierung aus SPD und konservativen Parteien nach München zurück.

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