Der Große Brand zerstört die Hamburger Altstadt
Am 5. Mai 1842 um ein Uhr nachts brach in Hamburg in einem Haus nahe des Nikolaifleets, eines Wasserwegs unweit der Speicherstadt, aus ungeklärter Ursache ein Feuer aus. Obwohl es von Nachtwächtern schnell bemerkt wurde, konnte es von der Feuerwehr nicht gelöscht werden. Da die Polizeileitung Angst vor Schadensersatzforderungen hatte, wagte sie es zunächst nicht, die Ausbreitung der Brände durch Häusersprengungen stoppen zu lassen. Begünstigt durch die seit längerem herrschende Trockenheit sowie Südostwinde drang das Feuer am 6. Mai weiter in die Altstadt vor und verwüstete dort große Teile, bevor das Wasser der Binnenalster ein weiteres Vordringen verhinderte. Mithilfe von Sprengungen gelang es dann immerhin, die weitere Ausbreitung allmählich einzudämmen, sodass die Katastrophe nach vier Tagen ein Ende fand.
Obwohl über 1100 gut ausgebildete und mit damals modernen „Spritzen“ ausgestatte Feuerwehrleute, unterstützt durch Kollegen aus Altona, Lübeck und Kiel, gegen die Flammen ankämpften, waren die Zerstörungen verheerend: Mehr als ein Viertel des Stadtgebiets mit 1700 Häusern, 100 Speichern und zahlreichen öffentlichen Gebäuden war zerstört, 20 000 der ca. 140 000 Einwohner waren obdachlos, 51 kamen ums Leben. Damit zählt der Hamburger Brand zu den größten städtischen Brandkatastrophen der Neuzeit vor dem Zweiten Weltkrieg in Mitteleuropa. Es dauerte viele Jahrzehnte, bis die Schäden beseitigt waren.

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