Mit dem „letzten Ritter“ beginnt der Aufstieg der Habsburger
Nach dem Tod seines Vaters am 19. August 1493 stand der Habsburger Maximilian I., der schon vorher zum König gekrönt und Mitregent geworden war, allein an der Spitze des Heiligen Römischen Reichs. Während sein Vater, Friedrich III., wegen der ihm vorgeworfenen Passivität lange als „Schlafmütze“ des Reichs angesehen wurde, war sein Sohn ständig unterwegs und führte gemäß seinem Wahlspruch „Durch so viele Gefahren“ zahllose Kriege. Im Reich wurden unter ihm wichtige Reformen wie der „Ewige Landfrieden“ und die Einrichtung des Reichskammergerichts durchgesetzt. Die Heiratspolitik hatte den Erwerb riesiger Gebiete wie Böhmen, Burgund, Spanien oder Ungarn zur Folge, sodass die Habsburger zur mächtigsten Dynastie Europas aufstiegen. Immer erfolgreich war Maximilian keineswegs: Einige Kriege verlor er, die Stärkung der kaiserlichen Zentralgewalt konnte er gegen die Reichsstände nicht durchsetzen, und bald lastete ein gewaltiger Schuldenberg auf ihm, den er auch zur Finanzierung der Hofhaltung angehäuft hatte.
Der an der Schwelle zur Neuzeit lebende Maximilian zeigte sich nämlich als prunkliebender Renaissancefürst, während er sich andererseits bewusst als „letzter Ritter“ darzustellen versuchte. 1508 nahm er den Titel „Erwählter Römischer Kaiser“ an, bezog sich also auf die Wahl durch die Kurfürsten und nicht mehr auf den Papst als entscheidende Instanz. Diese Tradition führten nach Maximilians Tod 1519 seine Nachfolger fort. Mit nur einer Ausnahme waren fortan alle Kaiser des Heiligen Römischen Reichs bis zu dessen Ende 1806 Habsburger, die in Wien residierten.

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