Die Festung Rastatt kapituliert vor überlegenen preußischen Truppen
Das nur durch den Rhein vom im Vergleich zu Deutschland liberaleren Frankreich getrennte Großherzogtum Baden spielte während der „Märzrevolution“ 1848/49 eine besondere Rolle: Die Revolution begann hier früher als sonst in Deutschland bereits Ende Februar 1848 und die Aufgabe der Festung Rastatt 1849 markierte das endgültige Aus der Revolution für den Deutschen Bund. Zudem waren die Forderungen der badischen Revolutionäre radikaler als im Rest Deutschlands: Sie wollten die Fürstenherrschaft ganz abschaffen und strebten die Volkssouveränität und eine demokratische Republik an. Um dieses Ziel zu erreichen, unternahmen Radikale bereits in der ersten Phase der Revolution Mitte 1848 zwei Aufstandsversuche, sie scheiterten jedoch damit.
Die Maiaufstände 1849 im Zuge der „Reichsverfassungskampagne“ zur Durchsetzung der Verfassung waren in Baden dagegen zunächst erfolgreich. Nach der Verbrüderung meuternder Truppen mit Bürgerwehren und Republikanern in der Bundesfestung Rastatt und in Freiburg floh der Großherzog außer Landes. Soldaten und Bürgerwehr wurden auf die Reichsverfassung vereidigt, die alte Regierung abgesetzt und eine provisorische demokratische Regierung gebildet. Gegen die eindringenden Bundestruppen wurden zunächst einige Gefechte gewonnen. Dann aber setzten sich preußische Verbände durch und Regierung wie Revolutionsarmee flohen nach Süden und schließlich in die Schweiz. Am 23. Juli 1849 erfolgte die Kapitulation der Festung Rastatt. Zahlreiche Revolutionäre, z. B. Friedrich Engels, entkamen ins Ausland. Viele andere wurden verhaftet und erhielten Freiheitsstrafen, 27 wurden hingerichtet.

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