Der entscheidende Sieg im Deutsch-Französischen Krieg wird jährlich groß gefeiert
Im Deutsch-Französischen Krieg war es den deutschen Truppen Mitte August gelungen, eine gegnerische Armee in Lothringen einzukesseln. Anfang September 1870 trafen die deutschen Truppen bei Sedan in Nordfrankreich auf die zweite französische Armee. Vorher war ihnen zufällig ein gegnerischer Offizier in die Hände gefallen, der sämtliche Marschpläne und die Schlachtordnung der Franzosen mit sich führte. Deshalb und weil es auch Unstimmigkeiten innerhalb der französischen Militärführung gab, fiel es den Deutschen nicht allzu schwer, auch diesmal die Franzosen einzuschließen. Diese zogen sich in den Bereich der Festung Sedan zurück und hissten kurz darauf eine weiße Fahne. Als die Waffen schwiegen und die Kapitulation verhandelt wurde, erfuhren die Sieger zu ihrer Überraschung, dass sich auch der französische Kaiser Napoleon III. in der Festung befand. Gerade seine Gefangennahme hatte der deutsche Führungsstab eigentlich vermeiden wollen, denn die Folgen waren vorauszusehen: Nach dem Eintreffen der Nachrichten über die Niederlage und Napoleons Gefangenschaft in Paris erzwangen die Franzosen die Absetzung des Kaisers und die Ausrufung der Republik. Der Krieg, der mit der Kapitulation von Sedan am 2. September 1870 eigentlich entschieden war und den die Deutschen mit Napoleon schnell hatten beenden wollen, wurde von den Franzosen noch monatelang weitergeführt, bis es zum Friedensschluss kam.
Der „Sedantag“ aber wurde in ganz Deutschland bis 1918 jährlich am 2. September als größter nationaler Gedenk- und Feiertag begangen. Die oft pompösen Festlichkeiten mit Paraden, Umzügen, Festreden oder Musikkapellen auf geschmückten Plätzen und Straßen lockten deutschlandweit Millionen von Zuschauern an und waren das größte Massenereignis im Kaiserreich. Die Erinnerung an den entscheidenden Sieg im Deutsch-Französischen Krieg wurde so bis zum Ende des Kaiserreichs immer wieder aufs Neue wachgerufen.

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