Die „Große Aktion“ war Bestandteil der systematischen Judenvernichtung der Nazis
Als „Aktion Reinhardt“ planten die Nazis die Ermordung sämtlicher Juden und Roma im deutsch besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs. Ein wesentliches Element, die Auflösung des größten polnischen Ghettos in Warschau mit mehr als 350 000 Menschen, begann am 22. Juli 1942 unter der Bezeichnung „Große Aktion“. Die SS befahl dem Vorsitzenden des für die Ghetto-Verwaltung zuständigen „Judenrats“, täglich 6 000 Ghettobewohner für die „Umsiedlung in den Osten“ bereitzustellen. Die Betroffenen wurden in Güterzüge verfrachtet und umgehend in das ostpolnische Vernichtungslager Treblinka gebracht. Bis Ende Juli wurden gut 60 000 Personen deportiert.
Nachdem sich durch entkommene Rückkehrer das wahre Ziel des Unternehmens herumgesprochen hatte, übernahmen die Deutschen die Zusammenstellung der Transporte weitgehend selbst. Sie durchkämmten das Ghetto auf der Suche zunächst nach Menschen ohne Beschäftigung, dann ungelernten Arbeitskräften und schließlich Facharbeitern. Bis zum Ende der „Großen Aktion“ nach zwei Monaten wurden bei Razzien mindestens 6 600 Menschen erschossen. Weitere Tausende wurden bei gezielten Hinrichtungen im Ghetto und mehr als eine Viertelmillion in Treblinka ermordet. In Warschau blieben etwa 70 000 Bewohner zurück, deren Arbeitskraft z. B. in deutschen Rüstungsbetrieben benötigt wurde.

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