Der bedeutendste Umsturzversuch der Wehrmacht gegen die NS-Diktatur scheitert
Vor allem im Vorfeld und am Anfang des Zweiten Weltkriegs hatten Gegner Hitlers mehrfach geplant, den Diktator mithilfe der Wehrmacht auszuschalten, um die Realisierung seiner außenpolitischen Pläne und deren erwartbar katastrophale Folgen zu verhindern. Ethische Bedenken etwa wegen der geleisteten persönlichen Treueide auf den „Führer“, die Zurückhaltung der Briten oder die ungebrochene Begeisterung vieler Deutscher für Hitler verhinderten jedoch die Umsetzung der Pläne. Nach der gelungenen Invasion der Westalliierten und dem Vordringen der Gegner auf Deutschland entschloss sich im Sommer 1944 eine Gruppe von Adligen, hohen Offizieren und Beschäftigten im Staatsdienst zu handeln. Ein führender Kopf, Generalmajor von Tresckow, nannte das wichtigste Motiv: Entscheidend sei, dass die deutsche Widerstandsbewegung „vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf“ wagen würde.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatte als Stabschef einer Heereseinheit direkten Zugang zu den Lagebesprechungen mit Hitler im „Führerhauptquartier Wolfschanze“ in Ostpreußen. Am 20. Juli 1944 flog er aus Berlin dorthin, in seiner Aktentasche war Sprengstoff deponiert. Als er unter einem Vorwand den Besprechungsraum verließ, blieb die Tasche zurück. Bei der Detonation durch Zeitzünder war die Wirkung geringer als geplant, zudem verhinderte ein massiver Tisch, dass Hitler schwer verletzt wurde. Stauffenberg gelang es noch, sein Flugzeug nach Berlin zu erreichen. Dort wusste man allerdings schon von Hitlers Überleben, sodass der nach dem Attentat unter dem Decknamen „Operation Walküre“ geplante Staatsstreich nicht mehr durchgeführt werden konnte. Zahlreiche Verschwörer wurden in der folgenden Nacht im „Bendlerblock“ in Berlin verhaftet, Stauffenberg und mehrere andere erschoss man kurz darauf. Wohl mehr als 300 Menschen wurden insgesamt im Zusammenhang mit der Widerstandsaktion exekutiert oder in den Tod getrieben.

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