Ulbricht verkündet die Neuausrichtung der DDR-Politik
Nach dem Scheitern seines Versuchs, mit den „Stalin-Noten“ die Westbindung der Bundesrepublik zu verhindern, hatte der sowjetische Diktator in Moskau die SED-Führung empfangen. Stalin machte deutlich, dass aus der DDR nun endgültig ein eigener Staat werden müsse und welche Schritte dafür erforderlich seien. Nach der Rückkehr verkündete SED-Generalsekretär Walter Ulbricht auf der II. Parteikonferenz der SED am 9. Juli 1952 den verstärkten Ausbau des Sozialismus. Die Bedingungen dafür seien mit dem nun entwickelten Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse gegeben. Bei der Errichtung des sozialistischen Staates könne man zudem, betonte Ulbricht, vom sowjetischen Modell und insbesondere vom „großen Stalin“ lernen.
Der Generalsekretär stellte das dazu passende Programm mit den wichtigsten Schritten vor. Es wurde beschlossen und in den Folgejahren umgesetzt. Die SED erhob ohne Wenn und Aber den Führungsanspruch im Staat, andere Parteien gab es zwar noch, faktisch hatten sie aber keine Macht. Dagegen gewann das Ministerium für Staatssicherheit („Stasi“) an Schlagkraft und Bedeutung. Um Gegner und feindliche „Agenten“ bekämpfen zu können, nahm man die Umwandlung der Kasernierten Volkspolizei in die Nationale Volksarmee in Angriff. Die fünf Länder wurden aufgelöst und stattdessen 14 Bezirke eingerichtet, um die Einheitlichkeit des Staates zu gewährleisten. Vor allem größere Privatunternehmen wurden enteignet bzw. verstaatlicht und in „Volkseigene Betriebe“ (VEBs) überführt. Schließlich sollte der Zusammenschluss bäuerlicher Betriebe zu „Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften“ (LPGs) vorangetrieben werden.

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