Nach Terroraktionen durch die RAF befindet sich die Bundesrepublik in einer schweren Krise
1977 begann die sogenannte zweite Generation der „Rote Armee Fraktion“ (RAF) die „Offensive 77“, vornehmlich um die in Haft befindlichen ersten Führungspersonen der linksextremistischen Terrorgruppe freizupressen. Im April wurden in Karlsruhe Generalbundesanwalt Buback und zwei weitere Menschen erschossen. Im Juli wurde der Vorstandssprecher der Dresdner Bank ermordet. Im August scheiterte ein Anschlag auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.
Im September eskalierten die Ereignisse nochmals, und erst das und die damit verbundene Atmosphäre wurde als „Deutscher Herbst“ bezeichnet. Am 5. September 1977 entführten Terroristen der RAF den Arbeitgeberpräsidenten Schleyer und ermordeten dabei vier Begleitpersonen. Die Bundesregierung lehnte die Forderung ab, Schleyer gegen in Haft befindliche RAF-Mitglieder auszutauschen. Daraufhin leisteten Terroristen einer palästinensischen Gruppe ihren deutschen Verbündeten Schützenhilfe, indem sie die Lufthansa-Maschine „Landshut“ am 13. Oktober kidnappten. Nach einem Irrflug durch verschiedene arabische Staaten und nach der Ermordung des Piloten landete das Flugzeug schließlich in Mogadischu im ostafrikanischen Somalia. Dort stürmte die deutsche Spezialeinheit GSG 9 am 18. Oktober kurz nach Mitternacht das Flugzeug, wobei alle 86 Geiseln unverletzt blieben. Noch in derselben Nacht nahmen sich drei RAF-Führungspersonen in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim das Leben. Wenig später wurde der entführte Arbeitgeberpräsident ermordet. Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte zu Beginn der Krise einen im Grundgesetz nicht vorgesehenen „Großen Krisenstab“ eingerichtet, um schneller Entscheidungen treffen zu können. Damit befand sich der Staat nach Ansicht einiger in einer Art „nicht erklärtem Ausnahmezustand“.

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