In den Westzonen wird eine Währungsreform durchgeführt
Wegen der Aufrüstung und Kriegsfinanzierung hatte sich bereits im nationalsozialistischen Deutschland eine erhöhte Geldmenge im Umlauf befunden, dadurch war es zu einer Geldentwertung gekommen. Nach 1945 war die Warenproduktion aufgrund der Zerstörungen und Demontagen deutlich zurückgegangen, die Nahrungsmittelversorgung wurde über die Ausgabe von Lebensmittelmarken gesteuert. Aus dieser Gemengelage heraus funktionierte die Reichsmark als Zahlungsmittel nicht mehr richtig – Händler horteten ihre Waren in Erwartung besserer Zeiten, Tauschhandel und Schwarzmarkt breiteten sich aus. Um dies zu verändern, den Geldüberhang zu beseitigen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, schlugen die Westalliierten im Kontrollrat die Einführung einer neuen gesamtdeutschen Währung vor, die den Namen Deutsche Mark erhielt. Da die sowjetische Seite nicht zustimmte, wurde beschlossen, die Maßnahmen nur für die Westzonen umzusetzen.
Nachdem die Westdeutschen am Vortag 40 D-Mark (DM) als „Kopfgeld“ erhalten hatten, galt ab dem 21. Juni 1948 die neue Währung als alleiniges Zahlungsmittel. Anderes Bargeld musste auf ein „Reichsmarkkonto“ eingezahlt werden, das dann nach Prüfung auf DM umgestellt wurde. Vor der Einführung der D-Mark in West-Berlin kam es erst zur knapp einjährigen „Berlin-Blockade“ durch die Sowjetunion, auf die der Westen mit der „Berliner Luftbrücke“ reagierte. Die Währungsumstellung setzte eine für die Bevölkerung sehr positive Entwicklung in Gang: Die Schaufenster füllten sich bald, das Einkaufen funktionierte wieder, der Schwarzmarkt verschwand und die Warenproduktion nahm Fahrt auf. Die Einführung der D-Mark markierte somit bereits den Beginn des „Wirtschaftswunders“ der 1950er-Jahre.

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