Die „Graf Zeppelin“ gilt als erfolgreichstes Verkehrsluftschiff seiner Zeit
Ferdinand Graf von Zeppelin hatte als Offizier im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 den Einsatz von Ballons beobachtet. Dadurch angeregt, kam er auf die Idee, „Luftschiffe“ in länglicher Form zu konstruieren. Nach verschiedenen Versuchen ließ er sich ein Patent auf ein „Starrluftschiff“ ausstellen. Nachdem ein Prototyp mit einem starren Gerippe aus Aluminium entstanden war, kamen ab 1908 Luftschiffe beim Militär und für die zivile Luftfahrt zum Einsatz. Graf Zeppelin starb während des Ersten Weltkriegs. Nach diesem war der Bau von Luftschiffen in Deutschland aufgrund des Versailler Vertrags zunächst verboten. Die USA und Großbritannien konstruierten eigene Starrluftschiffe, diese wurden jedoch immer wieder durch Unfälle zerstört.
Deshalb bestellten die USA Mitte der 1920er-Jahre ein deutsches Produkt, und dieses wurde jahrelang unfallfrei eingesetzt. Da Flugzeuge zuerst noch keine Konkurrenz für den Linienverkehr waren, begann so die Blütezeit der deutschen Zeppeline, die weltweit für ein Jahrzehnt führend waren und den transatlantischen Liniendienst bedienten. Am erfolgreichsten war LZ 127 „Graf Zeppelin“: ein knapp 240 m langer Rumpf, fünf Ottomotoren und eine Gondel für die etwa 45 Besatzungsmitglieder. Am 8. August 1929 startete LZ 127 die erste und bis heute einzige Weltumsegelung eines Luftschiffs. Mit 20 Reisenden sowie 100 000 Postkarten und Briefen mit Sonderstempel an Bord und bei einer Geschwindigkeit von ca. 115 Stundenkilometern brauchte der Zeppelin 21 Tage und wurde dafür weltweit gefeiert. Nur acht Jahre später brachte die Katastrophe von Lakehurst nahe New York, als ein Nachfolgemodell bei der Landung in Flammen aufging, das abrupte Ende der Luftschiff-Ära auch in Deutschland.

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