Das „größte Volksfest der Welt“ hat seinen Ursprung in königlichen Hochzeitsfeiern
Die Hochzeit des bayerischen Thronfolgers und späteren Königs Ludwig I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen wurde im Herbst 1810 in München tagelang gefeiert. Den Abschluss bildete ein Pferderennen, das auf einem außerhalb der damaligen Stadt gelegenen Gelände abgehalten wurde. Zehntausende Zuschauer sahen sich am 17. Oktober 1810 das Schauspiel auf der „Theresienwiese“ an, die ihren Namen zu Ehren der Braut erhielt. Weil auch im folgenden Jahr ein Pferderennen und in Verbindung damit noch ein Landwirtschaftsfest stattfand, entwickelte sich die jährliche Tradition des „Oktoberfests“, das wetterbedingt seit langem bereits im September anfängt.
Bald kamen zum Pferderennen weitere Unterhaltungsangebote wie Kletterbäume, Kegelbahnen, Schaukeln oder Karussells dazu. Dazu traten Sensationsdarsteller auf, z. B. amerikanische Cowboys und „Indianer“. Als Ende des 19. Jahrhunderts auch noch der Bierverkauf gestattet wurde und man kurz darauf große Bierzelte aufstellte, bildete sich der Volksfestcharakter weiter aus. Im 20. Jahrhundert wurde die „Wies´n“ jedoch auch zum Schauplatz anderer wichtiger Ereignisse. So bildete 1918 eine große Kundgebung auf dem Gelände den Auftakt zum Sturz des bayerischen Königs, dessen Schicksal in der Novemberrevolution dann alle Fürsten und den Kaiser selbst ereilte. 1980 fand mit dem rechtsextremen Oktoberfestattentat der mit 13 Toten und mehr als 200 Verletzten schwerste Terroranschlag der bundesrepublikanischen Geschichte statt. Nichtsdestotrotz wuchs das Oktoberfest in den letzten Jahrzehnten immer weiter. Es wird heute mit teils über sieben Millionen Besuchern und einem Umsatz von weit mehr als einer Milliarde Euro als größtes Volksfest der Welt bezeichnet.

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