Das Studententreffen löst bei den fürstlichen Regierungen Alarm aus
Zum 300-jährigen Jubiläum der Reformation planten Studenten der Universität Jena ein Fest auf der Wartburg über Eisenach, die Martin Luther einst Sicherheit vor Verfolgung geboten hatte. Sie luden Studenten aus allen deutschen Universitäten in evangelischen Regionen zur Teilnahme ein. Als Datum wurde der 18. Oktober 1817 gewählt, da sich da auch die Völkerschlacht bei Leipzig jährte, die zur Befreiung Deutschlands von der französischen Vorherrschaft geführt hatte. Die mit Napoleons Machtverlust verbundenen Hoffnungen vieler Deutscher auf eine neue nationale Einheit, persönliche Freiheiten und politische Mitwirkung hatten sich nicht erfüllt: Die Fürsten versuchten die früheren Verhältnisse wiederherzustellen, sie sperrten sich gegen jeden Machtverlust und liberale Zugeständnisse. Deswegen sollte das Fest der Studenten auch ein Zeichen gegen die „Restauration“ des Alten setzen und für die Nationalbewegung werben. Am 18. Oktober kamen knapp 500 Studenten aus 13 Universitäten und etliche Professoren aus Jena auf die Burg. Es wurden Reden gehalten, man sang und es gab ein Festessen.
Danach zogen die Teilnehmer zu einer Anhöhe in der Nähe, wo Siegesfeuer zur Erinnerung an die Völkerschlacht angezündet worden waren. Dort warf man Werke missliebiger, etwa reaktionärer Autoren ins Feuer. Am Ende des Festes hielt man die angesprochenen Themen und Wünsche fest: nationale Einheit, politische Mitwirkung der Bevölkerung durch Volksvertretungen, Abschaffung ständischer Vorrechte, Gleichheit vor dem Gesetz, Rede- und Pressefreiheit sowie allgemeine Wehrpflicht (statt allein den Fürsten unterstellte Truppen). Die Obrigkeit zeigte sich empört. Aus Preußen z. B. kamen offizielle Proteste gegen den „Haufen verluderter Studenten und Professoren“ und Forderungen nach dem Verbot der studentischen Burschenschaften oder der Schließung der Universität Jena. Insgesamt hielten sich die Fürsten aber noch zurück, sie warteten auf eine passende Gelegenheit, die Zügel gegen die Opposition anzuziehen.18.10.1817 Wartburgfest
Das Studententreffen löst bei den fürstlichen Regierungen Alarm aus
Zum 300-jährigen Jubiläum der Reformation planten Studenten der Universität Jena ein Fest auf der Wartburg über Eisenach, die Martin Luther einst Sicherheit vor Verfolgung geboten hatte. Sie luden Studenten aus allen deutschen Universitäten in evangelischen Regionen zur Teilnahme ein. Als Datum wurde der 18. Oktober 1817 gewählt, da sich da auch die Völkerschlacht bei Leipzig jährte, die zur Befreiung Deutschlands von der französischen Vorherrschaft geführt hatte. Die mit Napoleons Machtverlust verbundenen Hoffnungen vieler Deutscher auf eine neue nationale Einheit, persönliche Freiheiten und politische Mitwirkung hatten sich nicht erfüllt: Die Fürsten versuchten die früheren Verhältnisse wiederherzustellen, sie sperrten sich gegen jeden Machtverlust und liberale Zugeständnisse. Deswegen sollte das Fest der Studenten auch ein Zeichen gegen die „Restauration“ des Alten setzen und für die Nationalbewegung werben. Am 18. Oktober kamen knapp 500 Studenten aus 13 Universitäten und etliche Professoren aus Jena auf die Burg. Es wurden Reden gehalten, man sang und es gab ein Festessen.
Danach zogen die Teilnehmer zu einer Anhöhe in der Nähe, wo Siegesfeuer zur Erinnerung an die Völkerschlacht angezündet worden waren. Dort warf man Werke missliebiger, etwa reaktionärer Autoren ins Feuer. Am Ende des Festes hielt man die angesprochenen Themen und Wünsche fest: nationale Einheit, politische Mitwirkung der Bevölkerung durch Volksvertretungen, Abschaffung ständischer Vorrechte, Gleichheit vor dem Gesetz, Rede- und Pressefreiheit sowie allgemeine Wehrpflicht (statt allein den Fürsten unterstellte Truppen). Die Obrigkeit zeigte sich empört. Aus Preußen z. B. kamen offizielle Proteste gegen den „Haufen verluderter Studenten und Professoren“ und Forderungen nach dem Verbot der studentischen Burschenschaften oder der Schließung der Universität Jena. Insgesamt hielten sich die Fürsten aber noch zurück, sie warteten auf eine passende Gelegenheit, die Zügel gegen die Opposition anzuziehen.

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