Der „Kaiserdom“ ist einer der bedeutendsten hochmittelalterlichen Bauten in Europa
Im 11. Jahrhundert hielten sich die Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs mit für die Kirche verantwortlich und rangen mit den Päpsten darum, wem das höhere göttliche Recht zustehe. In diesem Zusammenhang verfolgte der erste Herrscher aus dem Geschlecht der Salier, Konrad II., ein ehrgeiziges Ziel: Im Stammgebiet der Familie wollte er in der kleinen Siedlung Speyer am Oberrhein die größte Kirche des ganzen Abendlandes errichten lassen. Der Bau begann 1025, als Tag der Domweihe gilt der 4. Oktober 1061. Kaiser war zu der Zeit Konrads Enkel Heinrich IV., der mit Papst Gregor VII. im Investiturstreit aneinandergeriet. Um seine kirchlichen Ansprüche zu untermauern, ordnete Heinrich bald nach seinem „Gang nach Canossa“ den Teilabriss des Doms und einen noch größeren und prachtvolleren Neubau an, der im Jahre seines Todes 1106 fertiggestellt wurde.
Der Speyerer Dom erlitt bei Bränden – einmal durch Unachtsamkeit, einmal durch gezielte Brandstiftung französischer Soldaten zur Zeit Ludwigs XIV. – schwere Schäden, wurde aber wieder hergestellt. Die Kathedrale ist mit 134 Metern Länge und 33 Metern Breite die weltweit größte mittelalterliche Kirche im romanischen Stil. Mit den ebenfalls im Hochmittelter entstandenen Domen von Worms und Mainz gibt es in der salischen Herkunftsregion, einem zentralen Gebiet des Heiligen Römischen Reichs, drei „rheinische Kaiserdome“.

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