Kaiser Franz II. muss die Kaiserkrone niederlegen
Nach Niederlagen gegen Napoleon hatte das Heilige Römische Reich 1803 sämtliche linksrheinische Gebiete an Frankreich verloren. Dazu gingen 112 kleinere rechtsrheinische Territorien in größeren Staaten auf, die dadurch gestärkt wurden. Der Kaiser dagegen war erheblich geschwächt, er verlor mit den kleinadligen Reichsrittern und Reichsstädten eine wichtige Stütze. Da somit das Ende des Heiligen Römischen Reichs absehbar war, nahm Kaiser Franz II. zusätzlich den Titel eines Kaisers von Österreich an. Als Napoleon, inzwischen ebenfalls Kaiser, in der „Drei-Kaiser-Schlacht“ von Austerlitz die vereinigten Österreicher und Russen geschlagen hatte, kam es für Franz II. noch schlimmer: Er selbst musste Gebiete abtreten und der Aufwertung von Napoleons Bündnispartnern Bayern und Württemberg zustimmen. Diese erhielten u. a. von Österreich weitere Territorien, wurden zu Königreichen erhoben und durch Eheschließungen mit Verwandten Napoleons an diesen gebunden.
Als etliche deutsche Staaten dann mit dem „Rheinbund“ eine Konföderation und Militärallianz mit Frankreich begründeten und ihren Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich erklärten, hatte Franz II. keine Wahl mehr. Am 6. August 1806 legte er die Krone als römischer Kaiser nieder und erklärte das Reich für erloschen, auch um eine denkbare Wahl Napoleons zu seinem Nachfolger unmöglich zu machen. Nach 844 Jahren war die Zeit des Heiligen Römischen Reichs damit vorbei.

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