Die Rekonstruktion des römischen Kastells im Taunus beginnt
Nachdem die Römer ihre Versuche, ganz Germanien zu erobern, aufgegeben hatten, versuchten sie ihre Provinzen im heutigen West- und Süddeutschland gegen die Germanen zu sichern. An den großen Strömen Rhein und Donau war das nicht allzu schwierig. Im Bereich dazwischen mussten sie jedoch eine 550 km lange, künstliche Grenzbefestigung errichten, den Obergermanisch-Raetischen Limes. Er bestand aus einem Wall mit Palisaden oder einer Steinmauer, einem Graben davor, Wachtürmen und Kastellen, in denen römische Truppen untergebracht waren. Nach dem Ende der römischen Epoche wurde der Limes immer wieder als Steinbruch genutzt und verschwand so im Lauf der Zeit mehr und mehr. Am Taunuskamm in der Nähe von Frankfurt am Main war zum Schutz einer Straße um 135 n. Chr. ein großes, ummauertes Lager für knapp 500 römische Legionäre erbaut worden. Nach dem Abzug der römischen Truppen wegen wiederholter Vorstöße der germanischen Alemannen im dritten Jahrhundert wurde das Kastell im Lauf der Zeit nach der häufigen Entnahme von Baumaterial zur Ruine.
Diese „Saalburg“ war Mitte des 18. Jahrhunderts als Rest einer „römischen Schanze“ erkannt worden. Deshalb kaufte die Landgrafschaft Hessen-Homburg 1820 die Anlage auf und sorgte damit für den Schutz vor weiteren Schäden. Nach jahrzehntelangen Forschungs- und Grabungsarbeiten wurde eine „Reichs-Limeskommission“ gegründet, in der die Idee einer Rekonstruktion des Bauwerks aufkam. Nachdem Kaiser Wilhelm II. dafür gewonnen werden konnte, erfolgte am 11. Oktober 1900 die Grundsteinlegung. In den folgenden Jahren entstand ein Wiederaufbau, der eine gute Vorstellung des römischen Limeskastells vermittelt. Das dabei befindliche Saalburgmuseum steuert ergänzende Informationen bei und ist in der Limesforschung heute noch aktiv.

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