Der europäische Konflikt wird zum Weltkrieg
Wie im „Schlieffen-Plan“ vorgesehen, sollten nach der Kriegserklärung an Frankreich die deutschen Truppen von der weniger geschützten Nordseite aus in Frankreich eindringen. Als die Deutschen am 4. August unter Bruch des Völkerrechts wie vorgesehen in das neutrale Belgien einmarschierten, verlangte Großbritannien in einem Ultimatum vom Kaiserreich bis Mitternacht (MEZ) die Zusage, die belgische Neutralität entsprechend dem Londoner Vertrag von 1839 zu achten.
Damals hatte Preußen mit anderen Großmächten eine Garantie für die Neutralität Belgiens abgegeben. Deutschland kam der britischen Forderung nicht nach. Es stieß vielmehr gegen starken militärischen Widerstand ins Innere Belgiens vor, wobei es vom ersten Tag an auch zu gewaltsamen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung kam. Ab dem 5. August 1914 befand sich somit das Deutsche Reich mit Russland, Frankreich und Großbritannien im Kriegszustand. Da dieser auch die britischen „Dominions“ bzw. Kolonien mit Selbstverwaltung in Asien, Amerika, Afrika und Australien mit einschloss, war aus einem Regionalkonflikt innerhalb weniger Tage ein Weltkrieg entstanden. Die Kriegsschuldfrage – ob „Hineinschlittern“ in den Krieg wegen schwacher und überforderter Politiker in allen Staaten, deutscher „Präventivkrieg“ zur vorsorglichen Abwehr erwarteter Angriffe, deutscher „Griff nach der Weltmacht“ oder alles zusammen – ist bis heute umstritten.

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