Der frühere Spitzenpolitiker wird direkt nach der Rückkehr aus Moskau inhaftiert
Als die Staaten des Ostblocks sich in der Ära des sowjetischen Staats- und Parteichefs Gorbatschow drastisch veränderten, zeigte sich der führende DDR-Politiker Erich Honecker reformunwillig. Drei Wochen vor dem Fall der Mauer wurde er deshalb im Politbüro zum Rücktritt gezwungen. Ende 1989 eröffneten DDR-Behörden ein Verfahren wegen Machtmissbrauchs gegen ihn, entließen ihn nach der Festnahme aber wieder, aufgrund einer fortgeschrittenen Krebserkrankung. Im März 1991 brachte ihn ein sowjetisches Militärflugzeug nach Moskau. Nach Gorbatschows Rücktritt wies ihn die anschließend zuständige russische Regierung aus. Honecker floh zunächst in die chilenische Botschaft in Moskau, wurde aber am 29. Juli 1992 nach Deutschland ausgeflogen.
In Berlin nahm man den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden umgehend fest und wies ihn in die JVA Berlin-Moabit ein. Ende 1992 wurde wegen Totschlags im Zusammenhang mit dem Schießbefehl und dem Tod von Flüchtlingen an der DDR-Grenze ein Prozess gegen ihn eröffnet. Nach erneuten medizinischen Diagnosen und einer Verfassungsbeschwerde seiner Anwälte wegen der erwartbar nur noch geringen Lebenserwartung Honeckers wurde der Haftbefehl Anfang 1993 wieder aufgehoben. Honecker flog sofort nach Chile, wo ihn Frau und Tochter in Empfang nahmen. Nach gut einem Jahr starb er im Mai 1994 in Santiago de Chile.

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