Der Friedensschluss in Münster und Osnabrück beendet den Dreißigjährigen Krieg
Der 1618 ausgebrochene Dreißigjährige Krieg brachte für Deutschland eine der verheerendsten Phasen seiner Geschichte. In dem Konflikt, der nicht enden zu wollen schien, kämpften die deutschen Länder, der Kaiser sowie verschiedene andere europäische Mächte vor allem auf dem Boden des Heiligen Römischen Reichs um Macht und Territorien oder aus religiösen Gründen gegeneinander. In Deutschland kam es durch Raub, Plünderung oder Tributzahlungen zu gewaltigen materiellen Verlusten. Ganze Landstriche wurden durch Kampf- und Gewalthandlungen, mehr noch durch Krankheiten und Hunger entvölkert. Manche Gebiete litten mehr als ein Jahrhundert lang unter den Folgen. Trotz allgemeiner Erschöpfung der Kriegsparteien dauerte es fünf Jahre, bis der Friedenskongress von Münster und Osnabrück am 24. Oktober 1648 zum ersehnten Abschluss kam.
Im Heiligen Römischen Reich bedeutete der Westfälische Friede auch für die Reformierten die Gleichberechtigung, welche die Lutheraner schon hatten. Im Reich verschob sich das Machtgefüge zwischen Kaiser und Reichsständen: Gerade die größeren Fürsten gewannen an Souveränität und Unabhängigkeit, der Kaiser, die Reichsstädte und damit das Reich selbst wurden eher schwächer. Letzteres lag auch an territorialen Verlusten. Schweden bekam etwa Vorpommern und andere Räume in Norddeutschland als Reichslehen. Frankreich vergrößerte sich zum Rhein hin und konnte sich im Südwesten des Reichs Territorien, etwa das Elsass, einverleiben. Die Selbständigkeit der Niederlande und der Schweiz, die sich bereits vorher aus dem Reichsverband entfernt hatten, wurde endgültig anerkannt. Trotz der langen Verhandlungsdauer konnten in Westfalen nicht alle strittigen Punkte abschließend geklärt werden. So kam es 1649 in der Reichsstadt Nürnberg noch zu einem „Friedensexekutionskongress“ über Abrüstungs- und Entschädigungsfragen, der im folgenden Jahr mit dem „Nürnberger Frieden“ zu Ende ging.
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