Der Begründer des Heiligen Römischen Reichs stirbt in Memleben
Otto I. war einer der erfolgreichsten mittelalterlichen Herrscher auf dem Gebiet, in dem sich dann allmählich Deutschland entwickelte, und bekam deshalb auch schon bald den Beinamen „der Große“ zugesprochen. Sein Aufstieg verlief schnell: Mit 24 Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreichs, setzte er gegen den Adel und eigene Verwandte zügig die Unteilbarkeit des Königtums durch, später wurde er noch zum König von Italien gekrönt. Nachdem er sich in der Schlacht auf dem Lechfeld als starker christlicher Führer erwiesen hatte, krönte ihn der Papst 962 zum Kaiser. Otto vergrößerte sein Herrschaftsgebiet nach Süden und Osten und gründete 968 das Erzbistum Magdeburg, um die Missionierung der Slawen voranzutreiben. Als er an Ostern 973 in Quedlinburg einen Hoftag abhielt, befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Macht – Gesandte aus Dänemark, Polen, Ungarn, Italien, Byzanz oder Spanien waren anwesend. Ottos Ansprüche gingen weit über das spätere Deutschland hinaus, er sah sich eher in römisch-fränkischer Tradition oder gar als „Haupt der ganzen Welt“, wie ihn sein Zeitgenosse Widukind von Corvey bezeichnete.
Als Wochen später in der königlichen Pfalz Memleben im heutigen Sachsen-Anhalt das Pfingstfest gefeiert werden sollte, erkrankte Otto plötzlich. Er hatte offenbar hohes Fieber und starb am 7. Mai 973, anschließend wurde er in Magdeburg beigesetzt. Der 18-jährige Otto II. konnte die Nachfolge sofort antreten, denn sein Vater hatte frühzeitig alles geregelt: Mit sechs wurde das Kind zum Mitkönig, mit zwölf zum Mitkaiser gekrönt, mit 17 mit Theophanu, einer Nichte des byzantinischen Kaisers, verheiratet, die wiederum selbst auch zur Kaiserin erhoben wurde. Dass Otto II. allerdings bereits mit 28 starb, war nicht vorherzusehen gewesen.

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