Thüringen und andere Gebiete werden absprachegemäß geräumt
Bereits 1944 und endgültig auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 hatten sich die Siegermächte USA, Großbritannien und Sowjetunion über die deutschen Besatzungszonen nach Kriegsende geeinigt. Die sowjetische Zone sollte Gebiete in Thüringen, Sachsen und Preußen westlich der Elbe mit einschließen, ebenso Mecklenburg. In den letzten Wochen des Kriegs waren die US-Truppen dann schneller als erwartet bis zur Elbe vorgestoßen, mit den Briten hatten sie das westliche Mecklenburg besetzt. Als in diesen Gebieten dann Gerüchte über Abzugspläne der Westalliierten aufkamen, löste das unter der dortigen Bevölkerung große Ängste aus. Aus Furcht vor der Rache der „Russen“, bei deren Vormarsch im Osten Deutschlands zahlreiche Gräueltaten geschehen waren, flohen viele Menschen Richtung Westen. Firmen wie Siemens versuchten, Maschinen, Unterlagen und Mitarbeiter vor dem Zugriff der neuen Besatzungsmacht in Sicherheit zu bringen.
Nachdem sich die Siegermächte über den Zeitpunkt Anfang Juli geeinigt hatten, zogen die Amerikaner ab dem 2. Juli 1945 aus Thüringen ab, gleichzeitig rückten die Sowjets von Osten her ein. Die befürchteten Gewalt- und Plünderungsexzesse blieben aus. Allerdings erzwangen „Beutebrigaden“ innerhalb weniger Monate in der Sowjetischen Besatzungszone die Herausgabe von mehr als 60 000 Musikinstrumenten von der Ziehharmonika bis zum Flügel sowie von je einer Million Möbel- und Kleidungsstücken wie Wintermänteln. 3 000 Betriebe wurden demontiert, Industriegüter, Rohstoffe und Lebensmittel weggeschafft. Zahlreiche Menschen – Nazis wie auch viele von deren Gegnern – wurden in Internierungslager eingeliefert, etwa in das „Speziallager Nr. 2“, das die Sowjets im ehemaligen KZ Buchenwald bei Weimar betrieben.

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