Die Spiele werden für Nazi-Deutschland zu einem großen internationalen Erfolg
Das Olympische Komitee hatte die Olympischen Spiele an das Deutschland der Weimarer Republik vergeben, ohne von dessen anschließender Wandlung zur NS-Diktatur zu wissen. Die Nazis sahen im olympischen Grundgedanken der Völkerverständigung zwar eine „geistige Verirrung“, wollten sich dann jedoch die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den NS-Staat im Ausland positiv zu präsentieren. Entsprechend sorgte Propagandaminister Goebbels im Vorfeld der Spiele für Zurückhaltung etwa bei offen antisemitischen Parolen. Die NS-Führung sicherte weiter zu, dass die Spiele Menschen „aller Rassen und Konfessionen“ offen stünden. Als Beweis gestattete sie zwei „Halbjuden“ den Antritt für das deutsche Team.
Bei der Eröffnungsfeier am 1. August durch Hitler erlebten die 100 000 Zuschauer den Einzug der internationalen Athleten mit emporgestrecktem rechten Arm in das Olympiastadion – dass es wirklich immer der „deutsche Gruß“ war, wurde später bezweifelt, denn es gab damals einen ähnlichen „olympischen Gruß“. Für Deutschland wurden die Spiele zum großen Erfolg. Die Nazis hatten die deutschen Sportler mit einer anderswo noch unüblichen staatlichen Förderung vorbereitet, um die USA vom ersten Platz im Medaillenspiegel verdrängen zu können. Das gelang und wurde anschließend propagandistisch als Beleg für eine Überlegenheit der „arischen Rasse“ instrumentalisiert. Die Berliner Spiele stellten hinsichtlich der Zahl der teilnehmenden Sportler, Nationen und Zuschauer neue Rekorde auf. Dies fand in den Propagandafilm „Olympia“ der Regisseurin Leni Riefenstahl Eingang, mit dem auch im Ausland die Erinnerung an die Spiele erfolgreich hochgehalten wurde.

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