Bismarcks Darstellung eines Ereignisses löst die französische Kriegserklärung aus
Nach dem Sturz der Königin in Spanien war als Nachfolger ein Mitglied des süddeutschen Zweigs der Hohenzollern vorgeschlagen worden. Frankreich hatte das als Bedrohung für seine Sicherheit empfunden, da auch der preußische König Wilhelm ein Hohenzoller war und Frankreich befürchtete, in die Zange genommen werden zu können. Der deutsche Kandidat erklärte daraufhin seinen Verzicht. Das reichte dem französischen Kaiser Napoleon III. jedoch nicht: Der Botschafter Frankreichs forderte von König Wilhelm in (Bad) Ems an der Lahn, die Kandidatur eines Hohenzollern in Spanien für alle Zeiten auszuschließen. Wilhelm lehnte dies ab und schilderte das Gespräch mit dem Botschafter einem Mitarbeiter des preußischen Ministerpräsidenten Bismarck. Dieser schickte seinem Vorgesetzten am 13. Juli 1870 eine Depesche bzw. ein Telegramm über den Vorfall.
Bismarck informierte daraufhin die Presse über den Vorgang und verwendete dazu Teile des Wortlauts der Depesche. Da dabei der Eindruck entstehen konnte, König Wilhelm habe das französische Anliegen eher schroff zurückgewiesen, fühlte sich Frankreich gedemütigt. Napoleon III., der innenpolitisch unter Druck stand und sich deswegen außenpolitische Misserfolge nicht leisten wollte, erklärte Preußen den Krieg. Nicht nur der von Preußen geführte Norddeutsche Bund, auch die süddeutschen Staaten stellten sich an die Seite Preußens – der Deutsch-Französische Krieg begann.

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