Während der „Polenkriege“ belehnt Heinrich II. Boleslaw von Polen mit der Lausitz
Seit dem 7. Jahrhundert waren slawische Bevölkerungsgruppen in das Gebiet zwischen Elbe und Oder eingewandert. Kaiser Otto I. richtete in der Region Grenzmarken ein und gründete das Erzbistum Magdeburg, um die Slawen zu christianisieren und in den ostfränkischen Reichs- und Kirchenverband einzugliedern. Das gelang nur zum Teil, und zwischen dem Adel der Grenzmarken und der polnischen Herrscherdynastie östlich der Oder kam es bald zu Freundschafts- und Ehebündnissen. Kurz nach dem Jahr 1000 standen sich der ostfränkische König Heinrich II. und der polnische Herrscher Boleslaw I. in dem Raum gegenüber. Boleslaw betrachtete sich als gleichwertig und wollte sich nicht wie von Heinrich gefordert unterordnen. Deshalb wurde 15 Jahre lang Krieg geführt.
Als Boleslaw die Elbslawen in seinen Herrschaftsbereich einbeziehen wollte, verbündete sich Heinrich mit diesen, um das von ihm beanspruchte Gebiet zu verteidigen. Da Heinrich 1013 eine Romfahrt plante, wo er zum Kaiser gekrönt werden sollte, kam es am 25. Mai 1013 zum Frieden von Merseburg. Auf dem dortigen Hoftag erhielt Boleslaw die Lausitz zu Lehen und leistete dafür Heinrich den Lehnseid. Nachdem er entgegen seiner Pflicht etwas später bei einem Feldzug seinem Lehnsherrn die militärische Hilfe verweigerte, fing der Krieg erneut an. Wieder konnte sich Heinrich nicht durchsetzen und schloss schließlich 1018 den Frieden von Bautzen, in dem er letztlich die Gleichrangigkeit Polens anerkannte. Es konnte sich somit als eigenständiges Reich neben dem ostfränkischen bzw. „Heiligen Römischen Reich“ entwickeln. Die Christianisierung der Elbslawen wurde erst ab dem 12. Jahrhundert wieder aufgenommen.

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