Die DDR-Führung will einen Fest- und Aufmarschplatz in der Mitte Berlins
Das ab dem 15. Jahrhundert erbaute Berliner Schloss war die Residenz der Kurfürsten von Brandenburg, die dann zu preußischen Königen und schließlich deutschen Kaisern aufstiegen. Sein Erscheinungsbild war besonders vom Umbau um das Jahr 1700 geprägt, der das Schloss zu einem Hauptwerk des europäischen Barocks machte. Das Stadtschloss der Hohenzollern lag in der Mitte des historischen Stadtkerns und war dessen größtes Gebäude. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau schwer beschädigt und brannte teils aus. Einzelne Flügel blieben jedoch weitgehend unversehrt, sodass dort Ende der 1940er-Jahre Ausstellungen stattfinden konnten. Trotzdem plante die SED-Führung nach der Gründung der DDR den Abriss des Bauwerks, um ein Symbol der Geschichte und des Militarismus Preußens verschwinden zu lassen. Ein großer zentraler Aufmarschplatz sollte stattdessen in Berlin entstehen, damit sich, wie Ulbricht meinte, der „Kampfwille und Aufbauwille unseres Volkes“ zeigen konnte.
Trotz Protesten in Berlin, in der DDR, in der Bundesrepublik und im Ausland ordnete die DDR-Führung für den 7. September 1950 den Beginn der Sprengungen an. Es dauerte fast ein halbes Jahr, bis das ganze Bauwerk abgerissen und die Trümmer beseitigt worden waren. Die freigewordene Fläche wurde dann gut zwei Jahrzehnte lang als Fest- und Aufmarschplatz vor allem für Kundgebungen und Militärparaden sowie als Parkplatz genutzt. Mitte der 1970er-Jahre entstand hier der „Palast der Republik“ der DDR. Das asbestverseuchte Gebäude wurde nach der Wiedervereinigung wieder beseitigt. Nach einem Bundestagsbeschluss kam es von 2013 bis 2020 schließlich zum Wiederaufbau bzw. zur weitgehenden äußeren Wiederherstellung des Schlosses. Genutzt wird es vom „Humboldt Forum“ als Universalmuseum mit zahlreichen Ausstellungen.

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