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Letzter Tag der „Zeche Zollverein“

Letzter Tag der „Zeche Zollverein“
Dez. 23 1986
Letzte Schicht in der Zeche Zollverein (Quelle: Ruhr Museum, Foto: Manfred Vollmer)

Die „schönste“ und leistungsstärkste Kohlezeche Deutschlands wird stillgelegt

Bei der Suche nach geeigneten Kohlevorkommen für die bei der Stahlerzeugung benötigte Kokskohle wurde ein Industrieller im Raum Essen fündig. Er benannte das Kohleflöz nach dem 1833 gegründeten Deutschen Zollverein, der im Sinne einer wirtschaftlichen Entwicklung den Handel zwischen den Ländern des Deutschen Bundes fördern sollte. Als die Eisenbahnlinie von Köln nach Minden eröffnet wurde, gründete er in deren Nähe die „Zeche Zollverein“. Bald wurde begonnen, in 130 Meter Tiefe die Kohle abzubauen, daneben entstand eine Kokerei zur Herstellung der Holzkohle. Nach der Einweihung neuer Schächte war die Zeche Ende des 19. Jahrhunderts das Bergwerk mit der höchsten Jahresförderung in Deutschland. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu Besitzerwechseln und 1928 zum Neubau einer Zentralförderanlage. Diese übernahm die Kohleförderung aller vier vorigen Anlagen mit zusammen elf Schächten. „Schacht XII“, im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ errichtet, galt technisch und im Hinblick auf die Architektur als Meisterleistung und als modernste, ja „schönste Zeche der Welt“. Die fast 7000 Beschäftigten erbrachten eine deutliche Steigerung der Förderleistung. Nachdem die Zeche den Zweiten Weltkrieg fast unbeschädigt überstanden hatte, nahm sie bald wieder den Spitzenplatz unter den westdeutschen Steinkohlebergwerken ein. Als Umgestaltungen neuer Eigentümer wenig erfolgreich blieben, übernahm Schacht XII erneut die alleinige Förderung und knüpfte an seine früheren Leistungen an. Allerdings ging die Nachfrage nach Steinkohle immer mehr zurück und so wurde eine Einstellung des Abbaus ins Auge gefasst. Am 23. Dezember 1986 wurde „Zeche Zollverein“ stillgelegt.

Der bereits unter Denkmalschutz stehende Schacht XII wurde umgehend vom Land Nordrhein-Westfalen angekauft. Eine aufwändige Sanierung des Geländes begann, um die wichtigsten Bestandteile der Zeche als Industriedenkmal zu erhalten. Dabei gab es teils Kritik, weil es zu Umgestaltungen und Eingriffen in den Bestand kam. Schacht XII nahm ein Besucherzentrum der „Route der Industriekultur“ sowie das „Ruhrmuseum“ auf. Vielen gilt „Zeche Zollverein“ heute als herausragendes Beispiel der „Industriekultur“. Dafür spricht wohl auch ihre Zugehörigkeit zum deutschen „UNESCO-Welterbe“.

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