Einer der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte kommt zur Welt
Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in der kurkölnischen Residenzstadt Bonn getauft und war dort wahrscheinlich am Vortag geboren worden. Die van Beethovens waren Jahrzehnte vorher aus dem heute belgischen Mechelen an den Hof nach Bonn gekommen und dort als Sänger und Musiker tätig. Nach neuen Forschungsergebnissen war der Neugeborene eigentlich kein „echter“ Beethoven, vermutet wird ein früherer „Seitensprung“ und eine Abstammung eher aus der deutschen Rhein-Mosel-Region. Vater Beethoven förderte Ludwig jedenfalls früh musikalisch, während dessen schulische Ausbildung weitgehend auf Grundlagen beschränkt blieb. Mit sieben trat das Kind bereits als Pianist auf, etwas später entstanden erste Kompositionen. Als 14-Jähriger erhielt er eine feste Anstellung, er war Organist und spielte auch Streichinstrumente in der fürstlichen Hofkapelle. Der Kurfürst, ein Habsburger und Mozart-Verehrer, schickte den 16-jährigen Beethoven in seine Heimatstadt Wien, um ihn dort bei dem berühmten Komponisten ausbilden zu lassen. Nach dem Scheitern dieses Plans kehrte Beethoven nach Bonn zurück, brach aber mit 21 nochmals in die kaiserliche Residenzstadt auf, um diesmal bei Haydn zu studieren. In Wien fand Ludwig van Beethoven schnell die Unterstützung adliger Musikliebhaber. Seine Gönner zahlten ihm später ein jährliches Gehalt und ermöglichten Beethoven damit ein unabhängiges Leben als Künstler.
Ein Gehörleiden, das mit Ende 20 begann und sich letztlich bis zur fast vollständigen Taubheit verschlimmerte, löste eine schwere persönliche Krise mit Selbstmordgedanken aus. Beethoven war auf ein Hörrohr angewiesen und sah sich gezwungen, seine Arbeit auf das Komponieren zu beschränken. Er schrieb im Folgenden zahlreiche Werke für das Klavier oder für Streichinstrumente und neun Sinfonien. Dabei wird er als Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik betrachtet. Beethoven durchbrach gültige musikalische Regeln, sodass bereits seine Zeitgenossen mit ihm ein neues musikalisches Zeitalter angebrochen sahen. Er stellte seine Musik in den Dienst von Aufklärung, Freiheit und Gerechtigkeit und setzte sich in seinen Werken mit der Geschichte seiner Zeit auseinander. Nachdem Beethoven die Aufführung seiner Werke später häufig selbst organisiert hatte, wurde er öfter krank. Durch den häufigen Konsum bleiversetzten Alkohols bildete sich eine Leberzirrhose, er zog sich eine Gelbsucht zu und starb mit 56. An seiner Beerdigung in der Nähe Wiens nahmen 20 000 Menschen teil. Beethoven wird noch heute zu den überragenden Komponisten der gesamten Musikgeschichte gezählt. Die „Ode an die Freude“ aus der 9. Sinfonie ist die offizielle Europahymne.
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