Die weltweit erste nationale Hilfsgesellschaft des Roten Kreuzes wird gebildet
1859 hatten sich in Norditalien Italiener, Franzosen und Österreicher, die teils zum Deutschen Bund gehörten, eine äußerst blutige Schlacht geliefert. Der Schweizer Henry Dunant hatte zufällig miterlebt, wie Tausende von Verletzten wegen der völlig unzureichenden sanitären Verhältnisse unversorgt ihren Verletzungen erlagen. Angeregt durch ein von ihm darüber verfasstes Buch und auf sein Betreiben hin wurde im Herbst 1863 in Genf eine internationale Konferenz abgehalten. Von den Ländern, die dort durch offizielle Delegierte vertreten waren, gehörte die Hälfte zum Deutschen Bund. Beschlossen wurden die Gründung nationaler Hilfsgesellschaften für Kriegsverwundete, die Neutralität von Verwundeten, die Entsendung freiwilliger Pflegekräfte und die Einführung eines Kenn- und Schutzzeichens für die Helfer: eine weiße Armbinde mit rotem Kreuz.
Am 12. November 1863 wurde in Stuttgart der „Württembergische Sanitätsverein“ als weltweit erste nationale Hilfsgesellschaft gegründet – der Deutsche Bund, dem Württemberg angehörte, war ein loser Bund eigenständiger Staaten, einen gesamtdeutschen Nationalstaat gab es noch nicht. Die Gesellschaft sollte auf freiwilliger Basis verwundeten Soldaten im Krieg Hilfe leisten, war aber von Anfang an auch zur Unterstützung bei Katastrophen in Friedenszeiten und zur Ausbildung von Pflegekräften gedacht. In der Weimarer Republik wurde der „Württembergische Sanitätsverein“ 1921 wie andere deutsche Rotkreuzvereine zu einem „Landesverband“ des als Dachverband neu gegründeten Deutschen Roten Kreuzes.
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