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Ebert-Groener-Pakt

Ebert-Groener-Pakt
Nov. 10 1918
Friedrich Ebert und Wilhelm Gröner, Collage (Quelle: Deutsche Kriegszeitung / Universitätsbibliothek Heidelberg)


Während der Novemberrevolution verbündet sich die SPD mit der Militärführung

Nach dem Ende des Kaiserreichs wurde die vorläufige Regierung Deutschlands am 10. November 1918 von den Arbeiter- und Soldatenräten bestätigt. Der „Rat der Volksbeauftragten“ wurde von je drei Vertretern der Mehrheits-SPD (MSPD) und der linken Unabhängigen SPD (USPD) gebildet. MSPD und USPD verfolgten grundsätzlich unterschiedliche Ziele. Die USPD wollte eine Fortsetzung der Revolution, die Enteignung von Schlüsselindustrien und Großgrundbesitz sowie eine sozialistische Räterepublik. Die MSPD dagegen versuchte die unsichere Lage zu stabilisieren und strebte ein parlamentarisches System an. Für sie befand sich Friedrich Ebert im Rat der Volksbeauftragten, der noch am Vortag vom Reichskanzler des Kaiserreichs zu seinem Nachfolger ernannt worden war. Ebert hielt es im Sinn eines geordneten, möglichst gewaltfreien Übergangs in die neue Zeit für nötig, mit Führungspersonen des Kaiserreichs in Verwaltung und Militär zusammenzuarbeiten.

Also beschloss er noch am gleichen Tag eine – zunächst geheime – Zusammenarbeit mit General Wilhelm Groener von der Obersten Heeresleitung, der ebenfalls an der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung sowie der Verhinderung eines radikalen Umsturzes interessiert war. Daher versprach Groener der Regierung Hilfe gegen linksradikale Revolutionäre und erhielt dafür die Zusicherung, dass die alleinige Befehlsgewalt über die Truppen bei den Offizieren bleibe. Kurzfristig verhinderte das Bündnis einen größeren Bürgerkrieg in Deutschland und ermöglichte damit die Gründung der Weimarer Republik. Durch das brutale Vorgehen der Militärs und der „Freikorps“ früherer Soldaten gegen Aufständische entfernten sich aber viele Arbeiter von der SPD und radikalisierten sich. Zudem konnten große Teile der alten Eliten ihre Macht behalten. Sie bewahrten ihre früheren Einstellungen und standen der Demokratie zumindest innerlich häufig ablehnend gegenüber.

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