Der Schwergewichtsboxer gewinnt in New York gegen Joe Louis
Der 1905 in Klein Luckow in der Uckermark geborene Max Schmeling begann mit 18 seine Profilaufbahn als Boxer, die ihn im Halbschwergewicht nach wenigen Jahren zur deutschen und dann zur europäischen Meisterschaft führte. Daraufhin setzte Schmeling seine Karriere in New York fort. 1930 wurde er als bisher einziger Deutscher Boxweltmeister im Schwergewicht – durch Disqualifikation seines Gegners Sharkey (wegen eines verbotenen Schlages gegen den dadurch kampfunfähigen Schmeling), wodurch er unter allen Boxweltmeistern ein Alleinstellungsmerkmal aufweist. Schmeling hatte seinen Titel zwei Jahre lang inne, bis er ihn beim Rückkampf gegen Sharkey verlor. Nach der Heimkehr aus den USA wurden bei den Kämpfen des Boxers in Hamburg Zuschauerrekorde aufgestellt. Die Nazis nutzten Schmelings Popularität bald aus und ließen ihn als inzwischen international bekanntesten deutschen Sportler für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin werben, die für sie in erster Linie als Propagandaveranstaltung interessant waren.
Im selben Jahr fand Schmelings berühmtester Kampf statt – der gegen den „Braunen Bomber“ Joe Louis. Am 19. Juni 1936 ging es in New York jedoch nicht um die Weltmeisterschaft, denn Louis galt zwar als unschlagbar, war wie sein Gegner aber nicht Champion. In Schmelings überraschendem Sieg durch k. o. glaubten die Nazis einen „Beweis für die Überlegenheit der arischen Rasse“ sehen zu können, bei der Rückkehr wurde der Boxer in der Heimat überschwänglich gefeiert. Zwei Jahre später bekam Schmeling noch einmal die Chance, Weltmeister zu werden – wieder gegen Louis, der mittlerweile den Titel besaß. Der jetzt international als Vertreter NS-Deutschlands wahrgenommene Herausforderer hatte diesmal gegen den „Braunen Bomber“ keine Chance – bereits nach der ersten Runde war der Kampf vorbei. Bald darauf bedeutete der Ausbruch des Zweiten Weltkrieg das Aus für Max Schmelings Karriere.

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