Die neue Antibabypille setzt sich erst allmählich in Deutschland durch
Nachdem die erste Antibabypille 1960 in den USA offiziell zugelassen wurde, brachte ein deutsches Unternehmen am 1. Juni 1961 ein vergleichbares Produkt in der Bundesrepublik und in West-Berlin auf den Markt. Die Neuerung traf gesellschaftlich und politisch allerdings auf wenig Akzeptanz. Entsprechend verschrieben nur wenige Ärzte das Medikament, meist nur gegen Menstruationsstörungen und vorzugsweise für verheiratete Frauen über 30, die bereits mehrere Kinder hatten. Noch drei Jahre nach der Einführung verhütete nur jede 300.
eutsche mit der Pille. Erst ab Ende der 1960er-Jahre enttabuisierten der „Aufklärer der Nation“ Oswald Kolle und andere die Themen Sexualität und Verhütung und die Pille gewann an Zuspruch. In der DDR wurde 1965 ein ähnliches Präparat namens „Wunschkindpille“ eingeführt.
Nachdem die Ärzte ihre Vergabepraxis ab den 1970er-Jahren änderten, wurde die Antibabypille bald zum beliebtesten Verhütungsmittel, sie erreichte in der Bundesrepublik etwa ein Drittel der Frauen im gebärfähigen Alter. Immer mehr Frauen standen der hormonellen Verhütung allerdings aufgrund der Nebenwirkungen eher kritisch-ablehnend gegenüber. Im 21. Jahrhundert ging der Anteil der Pillennutzerinnen vor allem unter jungen Frauen teils deutlich zurück.

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