Forscher präsentieren die weltweit älteste Darstellung eines menschlichen Körpers
Im September 2008 fanden Forscher der Universität Tübingen in einer Höhle im Hohle Fels an der Schwäbischen Alb sechs bearbeitete Stücke aus Mammutelfenbein. Die Teile ließen sich zu einer 33 g leichten Frauenfigur mit den Maßen 6 x 3 x 3 cm zusammenfügen, die keinen Kopf, aber auffällig vergrößerte Geschlechtsmerkmale hat. Verschiedene Messungen ergaben ein Alter von bis zu 40 000 Jahren – damit ist die Frauenstatuette älter als alle anderen bis heute bekannten Abbildungen eines Menschen auf der Erde. Nach Überprüfung der Untersuchungsergebnisse wurde der sensationelle Fund am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt.
In der Forschung ist man sich weitgehend einig, dass die Venus von Hohle Fels wie auch andere Funde der jüngeren Altsteinzeit nicht von Neandertalern geschaffen wurde, deren letzte Spuren ungefähr das gleiche Alter wie die Venus haben. Geschnitzt wurde die Figur vielmehr von einem Künstler, der ein „Homo sapiens“ war wie wir. Die frühesten „modernen“ Menschen in Europa, auch als „Cro-Magnon-Menschen“ bekannt, stammten aus Afrika und lassen sich erstmals vor mehr als 40 000 Jahren auf unserem Kontinent nachweisen. Warum die Venus von Hohle Fels entstanden ist, lässt sich heute nur noch vermuten. Etliche Wissenschaftler halten sie für ein Fruchtbarkeitssymbol oder eine Göttin, einige bringen ihre üppigen Formen auch mit dem Wunsch nach reichlicher Nahrung unter extremen kaltzeitlichen Lebensbedingungen in Verbindung.

Über das Deutschlandmuseum
Ein immersives und innovatives Erlebnismuseum über 2000 Jahre deutscher Geschichte
Das ganze Jahr im Überblick













































