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Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz

Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz
Dez. 19 2016
Mahnmal “Goldener Riss” (Quelle: Foto: C. Suthorn, CC BY-SA 4.0)

In Zentrum Berlins findet der tödlichste islamistische Anschlag in Deutschland statt

Nachdem der sogenannte „Islamische Staat“ im Nahen Osten durch eine internationale Koalition immer mehr in Bedrängnis geraten war, wuchs die Gefahr von Terroranschlägen in Europa. Die Terrorgruppe forderte ihre Anhänger zur Tötung von „Ungläubigen“ auf und empfahl dabei verschiedene Methoden, möglichst viele Menschen umzubringen. 2015 und 2016 kam es zu einer Reihe von Terroraktionen in mehreren europäischen Staaten. So raste bei einem Volksfest im französischen Nizza ein LKW in die Menge, 86 Tote und Hunderte von Verletzten blieben zurück. Monate später brachte am 19. Dezember 2016 ein Mann im Norden Berlins einen Sattelzug unter seine Kontrolle, ermordete dessen Fahrer und steuerte den LKW in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz im Zentrum Berlins. Dort brachte das automatische Bremssystem das Fahrzeug zum Stehen. 13 Menschen starben, 67 wurden zum Teil schwer verletzt. Es war der bis heute schwerste islamistische Anschlag in Deutschland. Der Attentäter entkam zunächst unerkannt und reiste nach Italien, wo er bei einer Routinekontrolle vier Tage später erschossen wurde.

Die Ermittlungen in Deutschland ergaben, dass es sich bei dem Täter um den 23-jährigen Tunesier Anis Amri handelte. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen, wurde in seiner Heimat als Jugendlicher kriminell und setzte sich mit 17 nach Italien ab, wo er Asyl beantragte. Als Gewalttäter landete er bald wieder im Gefängnis, wo sich erste Anzeichen einer religiösen Radikalisierung erkennen ließen. Nach seiner Entlassung begab er sich nach Deutschland, wo er unter mindestens 14 verschiedenen Namen an unterschiedlichen Orten Sozialleistungen beantragte. Schließlich geriet er ins Visier der Ermittlungsbehörden und wurde als „Gefährder“ eingestuft. Trotz Warnung eines ausländischen Geheimdienstes glaubten ihn die Fahnder auf dem Weg vom religiösen Fanatismus weg zum gewerbsmäßigen Drogenhandel hin. Deshalb wurde Amri nicht sehr intensiv, dann gar nicht mehr beschattet oder verhaftet. Er konnte Kontakt zum „Islamischen Staat“ aufnehmen und wurde von seinen Gesprächspartnern zu einem Anschlag gedrängt. Am Abend des 19. Dezember verschickte er Selfies und bat eine Kontaktperson telefonisch: „Bete für mich, mein Bruder, bete für mich!“ Dann lenkte er den LKW auf den Breitscheidplatz. Amri habe als „Soldat des Islamischen Staates“ gehandelt, ließ die Terrororganisation wissen.

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